Maze Burr

Das raffinierteste und schönste Denkspiel, dem ich begegnet bin, ist Maze Burr von Kagen Schafer (Link hier). Es ist eine Kombination von Labyrinth (maze) und Verriegelung (burr). Im MazeBurr-Würfel können verschiedene Teillabyrinthe auf den Seiten eingesetzt werden, sodass das Denkspiel sehr viele Varianten kennt.

 

In einem Labyrinth gibt es x Orte (Ecken, vertices) und ganz bestimmte (und bei weitem nicht alle) Wege von Ort zu Ort (Kanten, edges). Man sieht, zu jedem Labyrinth gibt es einen Graphen, der aus Ecken und Kanten besteht. Mit Hilfe von Makros in einem Excelsheet konnte ich speditiv für all die Varianten den entsprechenden Graphen aufstellen. Bei bekannte Graphen konnte ich dann im Programm Mathematica vom Wolfram Institut eine kräftige Bibliothek von Prozeduren benützen, die elegant Fragen beantworten wie: (a) ich bin am Ort A, wie komme ich auf dem kürzesten Weg ans Ziel? (b) welches sind die am weitesten auseinander liegenden Orte? Das ist alles nicht so trivial, weil eine Variante durchaus mehrere Tausend Ecken haben konnte. Ich war sicher, dass viele Käufer dieses wunderbaren Puzzles sich verirrten in einer Variante des Labyrinths und nicht mehr herausfanden. Damit hätten sie das Spiel zerstören müssen, um eine andere Variante zusammenzubauen. Kagen Schafer hat in der Folge spätere Exemplare mit Imbus-Schrauben versehen, die jederzeit ein Auseinandernehmen erlauben.

 

In den Bildern zeige ich eine Tabelle, die meine Analyse von 2009 zusammenfasst, einen typischen Graphen für eine Variante mit sehr wenig Ecken, die Karten zu den Varianten.

Heute (4 Jahre später) habe ich auf Internet festgestellt, dass jemand nach dem gleichen Prinzip ein Rhombododekaeder statt einen Würfel gebaut hat. Sehr interessant. http://www.youtube.com/watch?v=hqE_bAgCU6s

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Kommentare: 2
  • #1

    Baumann Eduard (Sonntag, 22 Mai 2016 09:08)

    Drei Jahre später (2016) hatte ich Mühe meine beiden Begriffe Wurstdicke und Spring zu verstehen. Hier die Definitionen.

    Wurstdicke :=
    Für jeden Vertex des Diameterpfades (weitest voneinander entfernte Vertices) den kürzesten Pfad zu allen Vertices des Graphen suchen (eine Art lokale Dicke). Dann die grösste Länge nehmen all dieser Kürzestpfade (also dickste Stelle der Wurst).

    Spring :=
    Grösste Anzahl Stränge in der Spring-Darstellung des Graphen (Federdarstellung)

  • #2

    Baumann Eduard (Sonntag, 22 Mai 2016)

    Korrektur

    Wurstdicke :=
    Für jeden Vertex des Graphen den kürzesten Pfad zu allen Vertices des Diameterpfades (weitest voneinander entfernte Vertices) suchen.
    Das ist der Abstand von der Wurstseele! Dann die grösste Länge nehmen all dieser Kürzestpfade (also dickste Stelle der Wurst).

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